23.12.2022

Fortbildungsveranstaltung „Praktische Kardiologie“

Fortbildungsveranstaltung „Praktische Kardiologie“ für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte feiert mit dem Schwerpunktthema „Herzinsuffizienz“ 10-jähriges Jubiläum

Duderstadt, 07. Dezember 2022 | Zum zehnten Mal luden Chefarzt Dr. Michael Bömeke und sein kardiologisches Oberärzteteam von St. Martini die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen der Region nach einer zweijährigen corona-bedingten Pause zur Fortbildungsveranstaltung ins Duderstädter Hotel Zum Löwen ein und mehr als 60 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte folgten der Einladung. Thema diesmal: Herzinsuffizienz. Die Neuentwicklungen in der medikamentösen Therapie der Herzleistungsschwäche waren in den letzten zwei Jahren herausragend und haben die Therapieleitlinien entscheidend verändert. Angesichts dessen, dass die Herzinsuffizienz zu den häufigsten Erkrankungen und zugleich Todesursachen gehört – und das mit steigender Tendenz – ein hochaktuelles Thema.

Für die Vorstellung der Entwicklungen konnte mit Professor Dr. med. Tim Seidler ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Herzinsuffizienztherapie gewonnen werden. Professor Seidler ist stellvertretender Klinikdirektor und leitender Oberarzt der Kardiologie am Universitätsklinikum Göttingen. Er zeichnete in seinem Vortrag anhand von Fallbeispielen die historische Entwicklung der medikamentösen Herzinsuffizienztherapie nach bis hin zu den gültigen Leitlinien, die sich gerade in den letzten zwei bis drei Jahren aufgrund großer Studien rasant weiterentwickelt hätten.

Im Anschluss an seinen Vortrag stellten die Martini-Oberärzte Dr. med. Clemens Borkert, Dr. med. Yasien Alhamade und Dr. med. Thomas Peter Fallbeispiele aus dem Duderstädter Krankenhausalltag vor, diskutierten mit dem Fachpublikum Symptomatiken und Therapieoptionen und brachten damit das theoretisch Gehörte anschaulich in die Praxis, so dass das Fachpublikum, das Kardiologenteam von St. Martini und der Gastreferent in einen intensiven Austausch kamen.

„In der Wirkstoffentwicklung hat es in den vergangenen knapp 40 Jahren und insbesondere in den letzten Jahren Quantensprünge gegeben – im Hinblick auf die Reduktion der Sterblichkeit, weniger notwendige Krankenhausaufenthalte und damit auch ein Mehr an Lebensqualität für Betroffene“, resümiert Chefarzt Dr. med. Michael Bömeke. Die Leitlinien-Empfehlungen böten willkommene Orientierung bei der Auswahl der besten Medikamentenkombinationen bei gleichzeitig immer individualisierteren Therapien. Dr. Bömeke betont: „Hier im Eichsfeld können sich Patientinnen und Patienten auf eine hohe Qualität kardiologischer Behandlungsangebote verlassen. Bei aller pharmazeutischen und medizintechnischen Entwicklung liegt ein wichtiger Erfolgsfaktor in der engen Abstimmung der behandelnden Ärzte in Klinik und Praxis. Wir an St. Martini stehen jederzeit auch telefonisch für unkomplizierte Abstimmungen bei Rückfragen der niedergelassenen Ärzte bereit.“
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Hintergrund Herzinsuffizienz

Eine chronische Herzinsuffizienz entsteht meist als Folge anderer kardiovaskulärer Erkrankungen wie Hypertonie, einer koronaren Herzerkrankung und nach Herzinfarkten oder Herzmuskelentzündungen.
Außerdem gibt es eine familiäre Vorbelastung bei manchen Formen der Herzmuskelerkrankung. Man müsse sich immer wieder klarmachen, dass eine Herzinsuffizienz durch einen körpereigenen Kompensationsmechanismus befeuert werde. Der Körper stellt eine unzureichende Pumpfunktion fest und gibt dann quasi ‚Vollgas‘, indem er dem Herzen bildlich gesprochen mit diversen Enzymausschüttungen in den Hintern tritt. Dauerhaft kommt es damit zu einer Überlastung der Herzmuskelzellen.